Wichtig: Füttert neu erworbene Tiere frühestens nach 7-10 Tagen! Die Tiere brauchen Zeit sich einzugewöhnen und das Becken braucht Zeit sich mit dem neuen Besatz zurecht zu finden. Ein Aquarium ist ein empfindliches System zwichen Pflanzen, Bewohnern und Mikroorganismen. Kommt neuer Besatz hinzu, muss sich insbesondere die Mikrofauna anpassen.
Die Bedürfnisse von Süßwassergarnelen sind bei Beachtung der nachfolgenden Parametern kein Hexenwerk.
Süßwassergarnelen der Gattungen Caridina und Neocaridina sind "Frischwassertiere". D.h. heißt sie bevorzugen im Aquarium großzügige Teilwasserwechsel (TWW).
Jede Woche sollte man einen TWW von 50% durchführen.
Das Wechselwasser sollte frei von Chlor, Kupfer und anderen Schwermetallen sein. Im Zweifel kann ein Wasseraufbereiter eingesetzt werden.
Osmosewasser muss auf mindestens GH 6 aufgehärtet werden, um keine Häutungsprobleme zu verursachen. Hierzu verwendet man z.B. das Saltyshrimp GH+.
Die genauen Ansprüche an die Wasserwerte sind unterschiedlich für Neocaridina, Bienengarnelen und Tigergarnelen.
Die bevorzugte Temperatur liegt zwischen 20-25°C.
Ein geeigneter Standort ist daher niemals eine Fensterbank. Auch sollte ausreichend Abstand zu Heizungen und Kaminen eingehalten werden. Starke Temperaturschwankungen sind zu vermeiden.
Darüber hinaus brauchen Garnelen viel Sauerstoff, in wärmerem Wasser sinkt die Sauerstoffkonzentration.
Der Wasserwechsel kann mit kühlerem Wasser vorgenommen werden. Zapft man das Wasser kalt, enthält dieses bei Kupferrohren weitaus weniger giftige Kupferionen. Auf warmes Wasser aus Durchlauferhitzern sollte verzichtet werden.
Zur Sicherheit kann ein garnelenverträglicher Wasseraufbereiter verwendet werden, er bindet Giftstoffe zuverlässig ab.
Als sehr nützlich hat es sich erwiesen das Aquariumwasser mit Huminstoffen anzureichern.
Huminstoffe fördern die Vitalität der Tiere, sie verhindern zuverlässig Verpilzungen und reduzieren die Keimdichte.
An die Beckeneinrichtung stellen die Tiere kaum Ansprüche. Aufhärtende Steine und räuberische Fische sollten natürlich vermieden werden. Möchte man ein Gesellschaftsbecken mit Fischen und Garnelen einrichten, sollte auf eine dichte und feindfiedrige Bepflanzung geachtet werden. Hier bieten sich insbesondere Moose und Süßwassertang an. Die Fische werden dann nie alle Junggarnelen erwischen und so ständig ausreichend Garnelennachkommen heranwachsen.
Etwas Laub im Becken fördert die Bildung von Aufwuchs, den die Garnelen unermüdlich abgrasen. Die enthaltene Zellulose fördert die Panzerbildung und Häutung.
Gefüttert werden sollte mit extra Garnelenfuttermitteln, die gerade die für Neocaridina wichtigen Farbstoffe bereit stellen und auf übermäßige Eiweißzusätze verzichten.
Die Sauerstoffversorgung spielt bei Garnelen eine zentrale Rolle. Entweder stellt man den Filter so ein, dass ausreichend Sauerstoff eingewaschen wird. Besonders gut funktioniert dies mit Luftheberfiltern, die daher für Garnelenbecken sehr zu empfehlen sind.
Möchte man allerdings auch den Pflanzenwuchs optimal mit CO2 versorgen, ist ein Motorfilter ohne übermäßige Oberflächenströmung ratsam. Durch die bewegte Wasseroberfläche wird ansonsten zuviel CO2 ausgetrieben. Die Sauerstoffversorgung wird dann über den hervorragenden Pflanzenwuchs und/oder einen Oxydator gewährleistet.